Tilman Peschel hat sein Diplom 2003 an der Kölner Kunsthochschule für Medien erworben. Er war Schüler von Jürgen Klauke. Geschützt durch Schaumstoffmatratzen, die er sich an den Körper bindet, oder von dannen getragen von Ballons bringt Tilman Peschel sich im Schwarzwald, in der Nähe seines Familienanwesens, in unmögliche Situationen. Nicht ohne Humor und wie eine frische Brise zeigt uns die einsame „Révolution“ (2003/2004) des Künstlers, wie man seine Grenzen überschreiten und diesen wohltuenden Kontrollverlust erreichen kann … auf die Gefahr hin, das Lächerliche oder das Groteske zu streifen. Als Anhänger der Performance sucht Tilman Peschel die körperliche und psychologische Erfahrung, der er in seinem Atelier eine fotografische Form verleiht. Die Vorstellungskraft tut das Übrige ...
Gemeinsam mit Martin Seck realisiert Tilman Peschel auf einem freien, windigen Feld „Pole“ (2009). Das Video zeigt den Versuch der beiden Künstler, Holzpfähle aufeinander zu stellen und miteinander zu verbinden, um den Himmel zu erreichen. Das Prinzip dabei ist einfach: Während der eine einen Pfahl senkrecht hält, holt der andere den nächsten, stellt ihn auf den ersten und verbindet und befestigt die beiden mit einem Klebeband. Danach wird der nächste Pfahl aufgesetzt. Auf diese Weise wächst das nicht sehr stabile Kunstwerk immer weiter in die Höhe und verlässt den Rahmen des Bildes ... und wir können uns nur noch vorstellen, welche Schwindel erregenden Höhen dieses Kunstwerks erreicht hat. Aber man fordert die Natur nicht heraus, ohne Risiken einzugehen. Was geschehen soll, geschieht auch letztendlich …
