Geboren 1964 in Arnheim, lebt und arbeitet in Amsterdam
Auszüge aus der Serie „P.I. Overamstel“ (2006-2009)
Nico Bick ist seit 1991 in der niederländischen und internationalen Foto-Szene aktiv. Sein Interesse gilt den unscheinbaren Schauplätzen und anonymen Orten, die wegen ihrer Alltäglichkeit nicht wahrgenommen werden. Im Zentrum der künstlerischen Recherche stehen triviale Orte, die Ausdruck der Spannung zwischen öffentlichem und privatem Raum sind.
Die Arbeiten der Serie „I.P Overamstel“ spiegeln diese Spannung unverkennbar wider. Hier wird kein trivialer Ort thematisiert, sondern eine Haftanstalt, eine beispielhafte Architektur sozialreformistischer Ideale. Die Fotografien bilden keine Menschen ab, dennoch ist ihre Anwesenheit unmittelbar zu spüren, in den persönlichen Gegenständen oder Graffitis, deren Spuren den Fokus auf den ungewöhnlichen Schauplatz, auf das eigentliche Thema dieser Arbeit verdichten: die Haftanstalt. Alle „öffentlichen“ Räume der Einrichtung (Eingänge, Ausgänge, Durchgänge, Besuchsräume) wurden im Querformat fotografiert, während „private“ Räume wie Gefängniszellen im Hochformat, dem klassischen Format der Portraitfotografie, abgebildet sind. Mit der formalen Strenge seiner Aufnahmen eröffnet Nico Bick den Blick für das Typologische, Strukturelle, Wesentliche dieser Konstruktion, und umkreist die Frage nach deren Relevanz in der modernen Gesellschaft.